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Montag, 7. August 2017

The Good, the Bad, the Weird

Thema:





Neowestern
Südkorea 2008, Regie: Kim Jee-woon
Darsteller: Jung Woo-sung, Lee Byung-hun, Song Kang-ho, Yoon Je-mon, Ryoo Seung-soo
Musik: Dalparan, Jang Yeong-gyu

Wir schreiben die 30er Jahre in der Mandschurei: Park Chang-yi (The Bad) - seines Zeichens Auftragskiller und Bandit - wird angeheuert, um eine Schatzkarte von einem im Zug reisenden Beamten zu stehlen. Allerdings kommt ihm Yoon Tae-goo (The Weird) zuvor, und so muss Chang-yi den Zug notbremsen, wobei die Schatzkarte abhanden kommt. Der Kopfgeldjäger Park
Do-won (The Good) ergattert nun die Karte, die zwischen den drei Gunslingern hin- und herwechselt.

Doch nicht nur die drei sind hinter dem Schatz her. Bald heften sich dem absurden Trio auch die Dreiländer-Bande, die japanische Armee und einige Gangster vom Geistermarkt an die Fernsen, um die Karte an sich zu reißen.

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Der Film spielt auf Sergio Leones The Good, the Bad and the Ugly ("Zwei glorreiche Halunken", 1966) an, hat jedoch mit dem Original nicht viel gemeinsam. Jee-woon schuf einen rasanten Action-Western, in dem es vor irren Kamerafahrten, ironisch-witzigen Dialogen und Actionszenen nur so kracht! Der Film ist schnell, lustig, spannend und absurd. Auch wenn man zu Beginn denkt, das man sich das lieber nicht antun möchte, kommt man um den rauen Charme des Films nicht rum und wird in die skurille Story hineingezogen.

Die ständig zwischen den Fronten wechselnden Schussgefechte arten in einer Massenjagd nach der Schatzkarte aus, und man kann schon mal den Überblick verlieren, wer nun gerade im Besitz der Karte ist. Auch vermischen sich im Laufe der Handlung - die zugegebenermaßen nicht gerade tiefsinnig ist - die zu Anfang dargestellten Charakterzüge der drei Protagonisten, sodass man sich doch die Frage stellen kann, wer denn nun wirklich wer ist: der Gute, der Böse und der Seltsame.

Doch spätestens im letzten Drittel des Films, während Armee und Gangsterbanden hinter dem wirklich schrägen Trio herfetzen und eine mitreißende Version des Klassikers "Don’t Let Me Be Misunderstood" ertönt, wird einem bewusst, wie viel Spaß dieser fulminant gefilmte Streifen macht. Hier gibt's nicht nur blaue Bohnen en masse, hier sind alle Stilelemente des Western integriert: Züge, Pferde, Revolver, Banditen, elend lange Verfolgungsjagden nach Gold, Macht und Reichtum, und natürlich Hauptdarsteller, die die Handlung erst zum Leben erwecken und richtig Spaß verbreiten.

Von Anfang an präsentiert sich dieser außergewöhnliche und lebensfrohe Western als actionreiche Hymne an die Italowestern. Der Film ist ein Kracher, ein Feuerwerk an guter Laune und Spaß am Western an sich. Ein Highlight, ein Kultfilm des Genres und absolut sehenswert!

Übrigens gibt es ursprünglich zwei Versionen des finalen Showdowns. In der von mir vorgestellten Fassung (für den internationalen Markt und mit dem Ende, das Regisseur Jee-woon eigentlich vorschwebte) stehen die drei Hauptakteure in einem Mexican standoff gegenüber, jeweils denjenigen im Visier, der sie gedemütigt hat.




Persönliche Schlagworte zum Film: absurd, brilliant, schnell, verwirrend, witzig, Schießereien, irre Verfolgungsjagden

Ein Hochgenuss! Ein absolut genialer Streifen, den man sich nicht entgehen lassen darf!



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