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Samstag, 5. August 2017

The Missing

Thema:





Western
USA 2003, Regie: Ron Howard
Darsteller: Tommy Lee Jones, Cate Blanchett, Evan Rachel Wood, Val Kilmer, Aaron Eckhart
Musik: James Horner

Samuel Jones kehrt nach vielen Jahren zu seiner Tochter zurück, die er verlassen hatte als sie noch ein Kind war, um bei Indianern zu leben. Maggie jagt ihn erst vom Hof, doch als eine ihrer Töchter von Indianern entführt wird, bitte sie widerstrebend ihren Vater um Hilfe. Gemeinsam mit der kleineren Dot machen die beiden sich auf die Jagd nach den Entführern, die junge Mädchen über die Grenze verkaufen wollen. Erst allmählich kommen sich Samuel und Maggie wieder näher, der die Gründe für den Fortgang ihres Vaters immer ein Rätsel waren.

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Dieser Film ist ein Westerndrama, ohne Frage. Auch wenn die klassischen Elemente gegeben sind, steht hier doch das Familiendrama im Vordergrund. Es wird kein beschönigendes Bild der
Apachen gezeichnet, die sich mittlerweile - Ende des 19. Jahrhunderts - so einiges von den Weißen angeeignet haben: unter anderem die Habgier, und auch sonst bietet der Film keine Geschichte im üblichen Stil.

Samuel Jones ist verbittert und alt, er ersucht um Vergebung, obwohl er seiner Tochter plausibel machen möchte, was ihn zu seinem Entschluss vor so langer Zeit bewegt hat. Dieser Charakter steckt voller Widersprüche und gibt Einblick in eine zerrüttete Seele.

Maggie ist das Abbild einer starken, selbständigen Frau, die weiß was sie will und was sie dafür zu tun hat. Sie hat ihren eigenen Kopf, ist charakterstark und emanzipiert. Sie hat ihren Vater nie richtig gekannt und sieht keinen Grund, einem fast Fremden etwas zu vergeben, das für sie unverzeihlich scheint. Allein die Liebe zu ihren Töchtern zeigt eine weiche Seite, die sie sich wieder wie ein Mädchen fühlen lässt.

Die Verfolgungsjagd durch die spröde Wüstengegend, felsig und unwirtlich, wird zur Zerreißprobe der Protagonisten: zum einen macht sich die Angst in beiden breit, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven, zum anderen sind sie hier unter dem weiten Himmel New Mexicos mit sich allein, zwei zerrüttete Seelen, die nicht zueinander finden können und sich mit der unbeugsamen Realität auseinandersetzen müssen.

Die langsame Annäherung von Vater und Tochter ist zwar ein Hauptthema, aber bei weitem nicht alles, was dieser ungewöhnliche Western zu bieten hat. Außer dem natürlich folgenden Showdown in den Bergen versprüht der Film auch einen Funken Magie und Mystik: man taucht in eine unbekannte Welt des Schamanismus ein, der einem wie ein seltsamer Traum erscheint. Und auch das Ende, das die Dramatik der Familiengeschichte nochmal aufleben lässt, ist sehr bewegend und ungewohnt für dieses Genre.

Meine Schlagworte des Films: Vergebung, Liebe, Kraft, Zusammenhalt

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